Aggressionen von Menschen mit schweren Erkrankungen, psychischen Erkrankungen und kognitiven Beeinträchtigungen, sowie Pflegebedürftigkeit sind im Alltag der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen und in der Kranken- und Altenpflege nichts Ungewöhnliches mehr.
Überdies ist die besondere Zunahme von Gewalt und herausfordernden Verhalten junger Leute ein alltägliches Problem, dessen Dimension stetig wächst.
Gibt es einen Zusammenhang in der Tendenz zu größerer Gewalt und der Zunahme an psychischen Erkrankungen vom Kindesalter über das Erwachsenen- bis zum Seniorenalter?
Wie ist zu erklären, dass bereits bei Kindern verstärkt soziogene Beeinträchtigungen Ihre Teilhabe im Leben der Gemeinschaft einschränken?
Mitarbeitende in der Eingliederungshilfe und in der Krankenpflege sind durch die zunehmende Gewalt stark gefordert. Das „Erdulden“ und „Abwehren“ von auto-, sach- und fremdaggressiven Handlungen und vielfältiger Provokationen verletzt auch immer einen Teil der eigenen Persönlichkeit oder stellt sie in Frage.
Es soll im Seminar Klarheit über die Formen und Ursachen von herausfordernden Verhalten, Gewalt und Aggression von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Behinderungen, von Menschen mit kognitiven Behinderungen und psychischen Erkrankungen und in der Altenpflege erarbeitet werden. Hierfür werden die unterschiedlichen Arbeitsfelder in Ihrer typischen Struktur analysiert.
Ein weiterer Aspekt ist die immer häufiger auftretende Gewalt und Aggression von Mädchen und jungen Frauen.
Mit der erarbeiten Klarheit darüber werden Grundlagen für den Schutz der psychischen und psychischen Gesundheit der MitarbeiterInnen im Arbeitsalltag erarbeitet.
Inhalte:
a) Sorgen und Probleme mit Herausforderungen, Aggression und Gewalt in der Behindertenhilfe und Altenpflege
b) Ursachen und Auslöser von Gewalt. Allgemeine Grundlagen und Erklärungen für herausforderndes Verhalten, Gewalt und Aggression. Theorien aggressiven Verhaltens und insbesondere dabei:
- Aggression und seine Ausprägung in der Ontogenese,
- Das Wechselverhältnis von Frustration und insbesondere Gewalt,
- Aggression als menschlicher Trieb sowie
- herausforderndes Verhalten als Methode der jugendlichen Entwicklung.
c) Aggression und zunehmende Gewalt als soziales Problem.
d) Soziogene Beeinträchtigungen – eine neue Behinderungsform.
d) Deeskalation und Schutz – Möglichkeiten im professionellen Alltag.
Methoden:
- Praxisorientiertes Kennenlernen und Auffrischen von Grundlagen herausfordernden und aggressiven Verhaltens im Arbeitsalltag.
- Erfahrungsaustausch zu den eigenen Erfahrungen mit Gewalt im persönlichen Arbeitsfeld.
- Reflektion zu typischen Formen von Herausforderungen und Aggression.
- Aufbau von Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Abwehr von Provokationen und Aggression.
Ziel des Seminars
- Sie entwickeln neues Fachwissen in Sondersituationen.
- Sie lernen in Übungen und Fallbeispielen Situationen von herausfordernden Verhalten und Aggression früher zu erkennen und differenzierter zu strukturieren.
- Sie stärken ihr Selbstverständnis und entwickeln Grundlagen für individuelle Schutzmechanismen in Ihrem Aufgabenbereich weiter.
Zielgruppe: MitarbeiterInnen in sozialen Einrichtungen, aus der Kinder- und Jugendhilfe, aus Werkstätten und Wohnheimen
Dozent: Dr. paed. Gert Heinicke
Datum: 22.-23.04.2024 zweitägig
Zeit: jeweils von 09:00-17:00 Uhr
Preis: 429,00€ zzgl. 20% USt. (inkl. Kaffeepausen)
Buchungen
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